Direkt zum Inhalt
Anthony Van Dyck

Anthony van Dyck

Seit kurzem zeigt das Rubenshaus ein neues Selbstporträt von Anthony van Dyck. Dieses Meisterwerk ist mit dem bekannten Selbstporträt von Van Dyck aus The National Gallery in London fast identisch.

Anthony van Dyck war der berühmteste und talentierteste Schüler von Peter Paul Rubens. Das nun aufgetauchte Selbstporträt hat er wohlmöglich im Auftrag des englischen Königs Charles I gemalt. Selbstporträts erfolgreicher Künstler waren begehrte Sammelobjekte, und Charles I hatte eine kleine aber feine Sammlung von Selbstporträts von Tizian, Bronzino, Giulio Romano, Rubens und … Van Dyck.

Charles I bewunderte seinen Hofmaler Anthony van Dyck sehr und brachte im ein großes Wohlwollen entgegen, was auch aus seinen Worten auf dem Grab von Van Dyck in London hervorgeht: „Anthony van Dyck, who while he lived gave immortality to many“.

 

Die Visitenkarte von Van Dyck

Das Selbstporträt im Rubenshaus ist mit dem aus The National Portrait Gallery in London fast identisch. Der einzige Unterschied besteht darin, dass der Schnurrbart von Anthony in diesem Porträt nach oben steht. Van Dyck zeigt sich Charles I hier formell. Der herunterhängende Schnurrbart auf dem Werk in London weist darauf hin, dass Van Dyck dieses Porträt vermutlich für sich selbst anfertigte.

Aufgrund der Übermalungen und der späteren rechteckigen Gestaltung wurde das Werk bis vor Kurzem Nachfolgern zugeschrieben. Untersuchungen haben nunmehr ergeben, dass es sich doch um einen echten Van Dyck handelt. Das Werk dieses Antwerpener Wunderkindes wurde somit um ein Selbstporträt bereichert. Ein solches Selbstporträt war eine wahrhaftige Visitenkarte, die von dem Talent des Künstlers zeugte. Der Maler entschied selbst, wie er gesehen werden wollte. Profilierung und Eitelkeit gibt es sicher nicht erst seit der modernen (Linkedin-) Zeit.

 

Technische Daten

  • Anthony van Dyck (1599-1641)
  • Selbstporträt
  • Öl auf Leinwand, 1635-1641
  • Langfristige Leihgabe, Privatsammlung