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Haus

„Sein Haus wird die Ausländer überraschen und bei den Reisenden Bewunderung wecken”, Antwerpener Stadtsekretär 1620.

Der Architekt Rubens

Rubens und seine erste Frau Isabella Brant kauften 1610 ene huysinge (ein Haus) mit Grundstück am Wapper in Antwerpen, ganz in der Nähe der Stelle, an der Rubens als kleiner Junge gewohnt und gespielt hatte. Der Preis betrug 8960 Gulden und „een stuck schilderije bij sijn eigen hand gemaect” (ein von seiner Hand gefertigtes Gemälde). Rubens wollte das Haus renovieren und ausbauen. Er entwarf selbst die Pläne für den Um- und Anbau und ließ sich dabei von der antiken römischen Baukunst und den berühmten Malern und Architekten der Renaissance inspirieren. Während der Bauarbeiten wohnte die Familie Rubens bei Isabellas Eltern in der Kloosterstraat in Antwerpen.

 

Wohnhaus im altflämischen Stil

Das Ergebnis der Renovierung kann sich sehen lassen: Das Wohnhaus im altflämischen Stil wurde mit einem halbrunden überkuppelten Skulpturenmuseum, einem Maleratelier und einem Gartenpavillon erweitert. Ein imposanter Torbogen verbindet das bestehende Wohnhaus mit dem neuen Atelier und bietet einen schönen Blick auf den Garten und den Gartenpavillon. Rubens hat seine Auffassung von Baukunst zwar nur ein einziges Mal in die Praxis umgesetzt, war aber ganz offensichtlich ein ausgezeichneter Architekturkenner. 

 

Palast an der Schelde

Rubens baute sein Haus zu einem italienischen Palazzo um, der seine künstlerischen Ideale verkörperte: die Kunst der römischen Antike und der italienischen Renaissance. Er trug in seinem Haus eine auch auf internationaler Ebene sehr berühmte Sammlung antiker Skulpturen und Gemälde zusammen. Die dort gezeigte Pracht kannte in den Niederlanden nicht ihresgleichen.

Heute gehört Rubens’ „Palast an der Schelde” zu den bekanntesten Künstlerhäusern der Welt.